Der Begriff Neuromarketing setzt sich aus den Worten NEURO [griechisch: Neuron, deutsch: Nerv] und dem Anglizismus MARKETING [deutsch: Marktbearbeitung, Vermarktung] zusammen. […]
Im Jahr 2014 ergab eine Google-Suche nach dem Begriff “Neuromarketing” ca. 590.000 Treffer. Anfang 2017 sind es bereits 2,5 Millionen Ergebnisse. Das Thema wird offensichtlich in den Bereichen Forschung, Industrie und Wirtschaft immer interessanter.
Definition
Neuromarketing wird mit zwei Begriffsbestimmungen unterschieden.
Die engere Definition:
Die engere Definition umfasst die Anwendung sämtlicher apparativer Verfahren, den sog. Hirnscannern [z.B. fMRT, EEG etc.]. Diese Verfahren liefern in erster Linie ja/nein-Entscheidungen, also Entscheidungen der Probanden für oder gegen ein Produkt, eine Dienstleistung oder eines visuellen Kommunikats. Bei der funktionellen Magnetressonanztomografie [fMRT] werden beispielsweise Aktivierungen durch Sauerstoffanreicherung im Gehirn sichtbar gemacht. Die fMRT gehört folglich zu den bildgebenden Verfahren.
Die weitere Definition:
Die weitere Definition nimmt zwar Erkenntnisse der bildgebenden Verfahren auf, betrachtet jedoch vornehmlich Erkenntnisse aus Pschologie, Biologie, Chronobiologie, Chemie, Physik sowie gewisse Reaktionszeitmodelle. Beispielsweise umfasst das Konsumentenverhalten die grundlegenden Antriebsprozesse Aktivierung, Emotion, Motivation und Einstellung. In Relation zum weit verbreiteten S‑O-R-Modell [Stimulus-Organism-Response] zeigt sich deutlich, dass sich Neuromarketing eben genau mit jedem “O” in der Mitte beschäftigt, analysiert und wissenschaftlich fundiert um sowohl “S”, als auch “R” gezielter zu beeinflussen. Ein wichtiger Bestandteil ist hier beispielsweise das multisensorische Marketing.
Quellen:
Jänig, C. 2010. Neuromarketing — Voodoo-Kult oder Wissenschaft?
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Häusel, H.-G. (2007). Brain Script — Warum Kunden kaufen.